Der Hörgerätemarkt ist stets in Bewegung. Neuroth nimmt in der Schweiz eine konstant starke Marktposition ein. Als herstellerunabhängiger Hörgeräteakustiker bietet Neuroth eine besonders breite Auswahl an Hörgerätemodellen und -marken. Aber auch die Prävention darf man nicht vergessen, weshalb bei Neuroth auch auf innovative Lösungen zur Hörvorsorge gesetzt wird. Die Filiale in Luzern wurde eben gerade umgebaut und erstrahlt in neuem Glanz. Roland Burri, Gebietsleiter Neuroth Luzern, stellt die Branche und die Serviceleistungen von Neuroth hier vor.
Neuroth blickt auf eine über 115-jährige Erfolgsgeschichte zurück. Was macht ein Familienunternehmen wie Neuroth so stark?
Roland Burri: Unsere Leidenschaft für besseres Hören. Wer über 115 Jahre erfolgreich am Markt besteht, verfügt über eine ausgewiesene Expertise und eben vor allem über Leidenschaft. Der Mut unserer Gründerin Paula Neuroth, die selbst von einer Hörminderung betroffen war und anderen helfen wollte, treibt uns seit 1907 bis heute an. Diese Tradition ist für uns gleichzeitig eine Verpflichtung zur ständigen Innovation. Darüber hinaus richten wir unseren Fokus ausgeprägt auf umfassenden Service und kompetente Beratung. Dadurch sind wir sehr nah bei unseren Kundinnen und Kunden.
Was macht den Schweizer Markt für Neuroth so attraktiv?
Wir sind mittlerweile seit über 20 Jahren im Schweizer Markt. Die Schweiz war 2001 unsere erste Auslandexpansion und gehört für uns bis heute zu den wichtigsten Märkten. Neuroth wächst und gedeiht in der Schweiz. Wir sind zuletzt von 68 auf 85 Standorte gewachsen und tasten uns schrittweise an die 100 Standorte heran. Damit bauen wir auch die Erreichbarkeit und die Nähe für die Kundinnen und Kunden in der Deutsch- und in der Westschweiz gezielt weiter aus.
Ticken die Schweizer Kunden anders als die österreichische und deutsche Kundschaft, respektive welche Erfahrungen machen Sie mit der Schweizer Kundschaft?
Nein, die Kundinnen und Kunden mit einer Hörminderung ähneln sich in allen Ländern. Was sie verbindet, sind die zunehmenden Herausforderungen, Geräusche, Klänge und vor allem Stimmen als wichtigste Bausteine unseres täglichen Miteinanders klar zu verstehen und gegeneinander abgrenzen zu können. Ein funktionierendes Gehör ist die Basis für gelungene Kommunikation und soziale Interaktion. Rund jeder Sechste in der Schweiz ist laut Schätzungen von einer Hörminderung betroffen – darunter auch viele Jüngere. Aber viele Menschen zögern bis heute, sich helfen zu lassen – oft aus Scham oder Angst, als vermeintlich alt angesehen zu werden. Hörgeräte werden immer noch von vielen stigmatisiert.
Welche Bedeutung haben die Hörgerate heute respektive wie viele verkauft Neuroth in der Schweiz jährlich?
Moderne Hörgeräte, die man auch jederzeit kostenlos testen kann, sind mittlerweile zu smarten Allround-Kommunikationstools für den Alltag geworden, die man zum Beispiel drahtlos mit dem Smartphone, dem TV-Gerät etc. koppeln kann, was ein direktes Streamen von Musik und Telefonaten ins Ohr möglich macht. Diese Features sollen dazu beitragen, dass das Stigma rund ums Thema Hörminderung weiterhin abgebaut wird – und unsere Hörstärke in der Gesellschaft den Stellenwert bekommt, den sie verdient.
Welche Vorteile bringt ein Hörgerät?
Unsere Hörstärke ist die Basis für gelungene Kommunikation und soziale Interaktion. Ein Hörgerät hilft, dass man sich nicht zurückzieht, sondern aktiv am Leben teilnimmt. Mithilfe eines Hörgerätes lernt das Gehirn wieder, das Gehörte zu verarbeiten. Man bleibt länger fit und das Demenzrisiko wird durch eine rechtzeitige Hörgeräteversorgung verringert, wie Studien belegen. Dank der Möglichkeit, mit modernen Hörgeräten zum Beispiel hands-free telefonieren zu können, hat man als Hörgeräteträger in manchen Situationen sogar Vorteile gegenüber Normalhörenden.
Die meisten Menschen warten sehr lange, bis sie den Gang zum Akustiker wagen. Ab wann benötigt man ein Hörgerät?
Sie haben recht, Menschen entscheiden sich meistens sehr spät für eine Hörlösung. Studien besagen, dass es sieben bis zehn Jahre braucht, bis man ins Hörcenter geht – obwohl man schon weiss, dass man schlecht hört. Und die meisten kommen nicht von selbst, sondern werden von Angehörigen oder Freunden geschickt. Je früher man aktiv handelt, desto besser ist es für die persönliche Hörstärke. Die Gründe für eine Hörminderung können vielschichtig sein. Neben der altersbedingten Hörminderung, die bereits ab 40 Jahren langsam einsetzen kann, nimmt die Hörminderung aufgrund von Lärm immer mehr zu. So gibt es auch viele jüngere Hörgeräteträger, die zum Beispiel noch mitten im Berufsleben stehen, oder Kinder, die etwa einen angeborenen Hörverlust haben. Nach Schätzungen würden 400’000 Menschen in der Schweiz ein Hörgerät benötigen, die aber keines haben. Der «Hörstärke»-Ansatz von Neuroth verbreitet sich immer mehr, was uns freut. Das bedeutet: dass wir von der Hörschwäche zur Hörstärke kommen – dass wir das Stigma Hörminderung weiter abbauen und einen positiven offenen Umgang damit in der Gesellschaft etablieren.
Was sind die Bedürfnisse Ihrer Kunden?
Unsere Kundinnen und Kunden wollen besser hören. Sie wollen an Hörstärke gewinnen. Das haben alle gemeinsam. Die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden sind jedoch auch sehr individuell. Jedes Ohr ist einzigartig wie ein Fingerabdruck. Daher wird auch jede Hörlösung genau an die Bedürfnisse jedes Trägers angepasst.
Was sind die neusten Errungenschaften, respektive Produkte-Neuheiten?
Wir haben vor kurzem die wegweisende Neuheit «Viennatone» lanciert. «Viennatone» ist eine exklusive Hörlösung, die Upgrades und damit individuelle Weiterentwicklungen möglich macht. Es ist die erste eigene Exklusivmarke von Neuroth. Damit markiert «Viennatone» den Schritt von herkömmlichen Hörgeräten zu smarten Lifestyle-Gadgets, die man flexibel upgraden kann. «Viennatone» ermöglicht individuelle Upgrades, ganz nach persönlichen Wünschen und dem eigenen Lifestyle angepasst. Kundinnen und Kunden profitieren mit jeder Upgrade-Stufe von weiteren Features und einem höheren Hörkomfort. Mit der bewährten Serviceleistung von Neuroth integriert sich «Viennatone» durch höchste Flexibilität optimal in das Leben der Hörgeräteträgerinnen und -träger.
Wie hat die Digitalisierung die Hörgeräte und ihre Anwendung verändert?
Hörgeräte von heute sind kleine digitale Wunderwerke der Technik, bei denen Smart Hearing auch eine immer grössere Rolle spielt: So können Hörgeräte zum Beispiel mit Hilfe von Machine Learning die akustische Umgebung permanent analysieren und je nach erkannter Hörsituation werden im Alltag adaptive Funktionen automatisch aktiviert. Moderne Hörlösungen kann man auch mit dem Smartphone, dem Fernsehgerät und weiteren Devices einfach connecten. Unsere neue Hörlösung der Marke «Viennatone» kann man beispielsweise bequem upgraden. Wir setzen bei Neuroth auch auf zusätzliche digitale Services, wie zum Beispiel eine Online-Terminbuchung oder unsere neue Hörtest-App auf Deutsch und Französisch. Wir wollen damit die Kunden zu einem medizinisch-zertifizierten Hörtest motivieren. Die App ersetzt keinen vollwertigen Hörtest bei einem HNO-Arzt. Es geht darum, ein Gefühl dafür zu bekommen, wo man mit dem eigenen Hörvermögen steht und sich mit dem Thema Hören vertraut macht. Denn dieses Thema ist nach vor mit einem Stigma verbunden. Dagegen wollen wir ankämpfen.
Wohin möchte sich Neuroth künftig bewegen?
Wir sehen die demografischen und die technologischen Entwicklungen als Chancen zur Innovation. Wir investieren zunehmend in die Digitalisierung und die Weiterentwicklung unserer Services – auch, um jüngere Zielgruppen zu erreichen. Unter 50-Jährige sind zum Beispiel schon heute die Hauptuserinnen und -user unserer Hörtest-App, die wir 2023 erfolgreich gelauncht haben. Unsere Innovationsstrategie umfasst die Integration modernster Technologien, um unseren Kundinnen und Kunden stets die besten Hörlösungen zu bieten. Und selbstverständlich evaluieren wir aktiv Trends wie künstliche Intelligenz und passen unsere Angebote sofern möglich und sinnvoll entsprechend an.
Interview: Corinne Remund
Standort Luzern in neuem Glanz
Neuroth ist seit Mitte 2009 erfolgreich in Luzern präsent. «Als eines der führenden Hörakustikunternehmen in der Schweiz bieten wir unseren Kundinnen und Kunden in Luzern ein breites Sortiment an unterschiedlichsten Hörlösungen, Dienstleistungen und Services an», erklärt Roland Burri, Gebietsleiter von Neuroth Luzern. Das reicht vom umfassenden Beratungsgespräch über kostenlose Hörtests bis zur Massfertigung individueller Gehörschutzlösungen und Hörgeräte, die man auch unverbindlichen testen kann. «Selbstverständlich können unsere Kunden ihre Hörsysteme bei uns auch reinigen lassen.» Speziell zu erwähnen ist auch die ausgewiesene Expertise in Luzern auf dem Gebiet der Pädakustik, also der Kinder-Akustik mit Fokus auf Neugeborene bis Teenager.
Das Hörcenter wurde soeben komplett umgebaut – nach dem Motto: «altbewährter Service in neuem Ambiente». «Unser Hörcenter entspricht in allen Fragen den modernsten Ansprüchen und unsere Kundinnen und Kunden können sich rundum wohlfühlen», freut sich Burri. Das Hörcenter befindet sich in Luzern überdies in ausnehmend zentraler Lage, nahe zum Bahnhof. Insgesamt vier erfahrene Hörakustikexpertinnen und -experten – teils Hörakustiker, teils Hörberater – arbeiten bei Neuroth in Luzern. Dazu Burri: «Wir begleiten alle Luzerner auf dem Weg zur Hörstärke. Zu unserem Service gehört auch eine kostenlose Höranalyse.»
CR
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag: 8.30 –12.00 Uhr und 13.00 –17.30 Uhr
Tel: +41 41 410 70 27
6004luzern.ch@neuroth.com
neuroth.comNeuroth-Hörcenter
Pilatusstrasse 7
6003 Luzern
