In den letzten Tagen wurden im Kanton Luzern auch in tiefen Lagen vermehrt Hirsche beobachtet. Autofahrer müssen deshalb vor allem nachts und in der Dämmerung mit querenden Wildtieren rechnen. Der Grund für das vermehrte Hirschaufkommen: Die Tiere wandern in ihre Sommerquartiere, zudem hat der Bestand in den letzten zwanzig Jahren stark zugenommen.
Bei der Dienststelle Landwirtschaft und Wald wurden in den vergangenen Tagen zahlreiche Beobachtungen von Hirschen auf Luzerner Boden gemeldet. Autofahrerinnen und Autofahrer müssen derzeit also vermehrt mit Wild rechnen, das die Strasse quert. Zur eigenen Sicherheit und zum Schutz der Wildtiere gilt es, besonders nachts und in der Dämmerung defensiv und aufmerksam zu fahren. Sollte es dennoch zu einem Wildunfall kommen, ist gemäss Strassenverkehrsgesetz unverzüglich die Polizei zu informieren.
Ein ausgewachsener Hirsch oder eine Hirschkuh ist deutlich grösser und rund fünfmal schwerer als ein Reh. Wildunfälle mit Hirschen sind insofern ungleich gefährlicher. In Roggliswil und in Emmen ereigneten sich in diesem Jahr bereits Kollisionen zwischen Autos und Hirschen. Sie endeten für die Tiere leider tödlich. Personen wurden keine verletzt.
Wildvielfalt nimmt zu
Der Grund für das vermehrte Aufkommen von Hirschen in tiefen Lagen liegt darin, dass diese zurzeit von ihren Wintereinständen in die Sommerquartiere ziehen. Zudem ist die Hirschpopulation in Luzern in den letzten 20 Jahren von 20 Tieren auf 240 Tiere angestiegen (Zahlen: Eidgenössische Jagdstatistik). Während Rehwild im Mittelland allgegenwärtig ist, hat die Besiedlung des Mittellandes mit Hirschen (Rotwild) erst begonnen. Dies trägt zusammen mit der Wiedereinwanderung von Wildschweinen (Schwarzwild) und Gämsen (Gamswild) zu einer grösseren Wildvielfalt bei.
pd